Eine Reise auf zwei Rädern – und eine zu mir selbst
Im August durfte ich mir einen Wunsch erfüllen, den ich seit meiner Jugend in mir trage: eine mehrtägige Radreise. Start war am Atlantik in Saint-Malo und von da ging’s immer ostwärts Richtung München.
Ja, es klingt vielleicht nicht allzu spektakulär – zumindest nicht so aufregend wie eine Reise nach Hawaii, die auch lange auf meiner Liste stand. Interessanterweise verblasst genau dieser Traum immer mehr. Offensichtlich liegt mein Glück doch näher, stiller – und nicht in der Ferne.
Lange Zeit hatte ich Ausreden: das unbeständige Wetter hierzulande, die Unsicherheit, wie ich das ganze Gepäck transportieren sollte, oder die Sorge, dass unterwegs etwas schiefgehen könnte.
Umso dankbarer bin ich, dass ich diese Reise gemeinsam mit meinem Herzensmenschen erleben durfte. Ob ich sie allein wirklich angetreten hätte? Ich bin mir nicht sicher. Und selbst wenn: In liebevoller Gesellschaft ist so ein Abenteuer nicht nur leichter – es wird tiefer, reicher, erfüllender.
Im Innen ankommen
Für eine Weile aus dem Business-Alltag aussteigen und einfach im Moment leben – das war es, was ich mir gewünscht hatte. Kein ständiges Abwägen und Entscheiden, kein Grübeln, keine täglichen Aufgabenlisten und Stunden am Computer. Morgens aufs Rad steigen und dem Track zum nächsten Ziel folgen – meine Vision ging auf.
Natürlich war nicht jeder Streckenabschnitt aufregend. Aber gerade das machte es so besonders. Gerade auf langen, geraden Wegen, wie an einem der ersten Regentage, fand ich etwas anderes: eine tiefe Stille in mir. Ein meditatives Treten, ganz bei mir.
Und tatsächlich – dieser eher monotone Tag verging gefühlt schneller als manche Etappen mit traumhafter Landschaft entlang von Wasserläufen.
Durchhalten – ganz ohne Müssen
Überraschend für mich war, dass ich keine Extramotivation brauchte, um weiterzufahren. Die Frage stellte sich gar nicht.
An Tag fünf und sechs empfand ich es körperlich etwas anstrengender, und ich war abends erschöpfter, als die Kilometerzahl erwarten ließ. Das war der einzige kleine „Durchhänger“. Aber selbst da kamen keine Zweifel an der Reise oder Gedanken ans Aufgeben.
Im Gegenteil – kaum war ich am nächsten Morgen wach, kribbelte es schon wieder in mir. Ich merkte, wie sehr mich die stete Bewegung erfüllt und glücklich macht.
Vorplanen und Einlassen
Noch immer bin ich begeistert, wie passend unsere Vorbereitungen waren. Besonders das frühe Buchen der Unterkünfte hat sich bewährt – so konnten wir unsere Tagesetappen entspannt angehen. Oft waren Check-ins erst am späten Nachmittag möglich, was uns Zeit schenkte: unterwegs länger zu verweilen, spontan einzukehren oder in einem Straßencafé anzukommen – einfach gelassen Pausen zu genießen.
Die Route stand – doch der Weg war offen für das, was kam. Er entwickelte sich beim Fahren. Dieses Loslassen im Vertrauen, dass alles seinen Lauf nimmt, war ein wohltuendes Gefühl. Kontrolle abgeben und annehmen, was ist – ein schönes Training, nicht nur fürs Reisen.
Von Umwegen und Hindernissen
Natürlich gab es Herausforderungen. Dass ausgerechnet die S-Bahn in München das stressigste Stück der Anreise war, hatte ich irgendwie erwartet. Die Zugfahrt durch Paris samt Bahnhofwechsel war dagegen fast schon entspannt.
Ein kleines Abenteuer war eine sich ankündigende Pannenserie: drei Platten in wenigen Tagen. Wir lachten, kündigten unser imaginäres Pannen-Abo – und siehe da: Ruhe kehrte ein.
Die größere Herausforderung war unser Wahoo-Navi der ersten Generation, das sich mit GPS-Störungen pünktlich am ersten Tag Aufmerksamkeit verschaffte. Wir waren nicht allein mit dem Problem, und immerhin kam nach einer Woche ein Update. Bis dahin hieß es: abgleichen, improvisieren und vertrauen, dass der nächste Abzweig der richtige ist.
Und wie so oft lernt man erst nach einer Krise zu schätzen, wenn Technik einfach funktioniert.
Weniger ist mehr
Schon bei Rucksack- oder Motorradreisen habe ich erlebt, wie befreiend es ist, mit nur dem Nötigsten unterwegs zu sein. Es erstaunt mich immer wieder, wie wenig es braucht, um sich leicht, versorgt – und innerlich freier zu fühlen. Und auch diesmal war es ein echter Genuss, mit kleinem Gepäck unterwegs zu sein.
Gerade dann darf die Vorbereitung achtsam und gezielt sein – eine kleine Investition, die sich auf der Reise vielfach auszahlt. Unterwegs bedeuten weniger Dinge: weniger Entscheidungen, weniger (tägliche) Packzeit – und mehr Leichtigkeit. Ich hatte mich richtig darauf gefreut. Reduktion ist für mich kein Verzicht, sondern eine Einladung zur Freiheit.
In Bewegung – außen wie innen
Diese Reise hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig Bewegung in der Natur für mich ist. Ich fühlte mich durchgehend frei, glücklich und gesund.
Keine Nackenschmerzen, kein Druck im Kopf, keine geistige Schwere. Stattdessen: Weite und Gedanken, die fließen durften.
Obwohl ich täglich fünf bis über sieben Stunden im Sattel saß, fühlte ich mich lebendiger als an einem Tag am Schreibtisch. Mit jedem Kilometer wurde mein Kopf klarer, mein Herz leichter, mein Lächeln größer. Und der Alltag rückte ein Stück weiter weg.
Nach der Tour ist vor der Tour
Am liebsten wäre ich gleich weitergefahren – so wohl habe ich mich in diesen zwölf Tagen gefühlt.
Und ja, wir schmieden schon Pläne für die nächste Tour. Beim nächsten Mal etwas kürzere Tagesetappen – rund 100 Kilometer –, vielleicht einen Ruhetag pro Woche. Und bei den Unterkünften wollen wir öfter auf Appartements setzen und uns selbst versorgen – mit mehr Obst, mehr Gemüse, mehr Raum.
Es hat erstaunlich viel gepasst für unsere erste große Tour. Ein paar kleine Justierungen – und das nächste Abenteuer kann kommen.
Erkenntnisse fürs Business-Leben
Und was das mit meinem Business zu tun hat? Eine ganze Menge:
Ziele setzen und vorbereiten – ja. Aber offen bleiben für das, was sich unterwegs zeigt. Der Weg darf sich entwickeln. Ich muss nicht alles kontrollieren. Kontrolle loslassen schafft Weite für Neues.
Realistische Pläne bringen Struktur. Machbare Tagesetappen entspannen. Auch mein Arbeitstag darf ein gutes Maß haben – nicht zu viel, nicht zu wenig. Mit dem passenden Maß an Einsatz halte ich meine Energie.
Reduktion und Routinen schaffen Fokus und geben Halt: weniger Entscheidungen, mehr Klarheit. So bleibt Energie fürs Wesentliche und entsteht Raum für Kreativität.
Pausen sind kein Luxus, sondern essenziell. Nur mit Regeneration, Durchatmen und Entspannen ist Aktivsein mit Freude möglich. Zudem erhalten wir in der Stille dazwischen oft die besten Ideen und Impulse.
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